Vertreterversammlung in der Stadthalle Deggendorf – Rückblick auf das Geschäftsjahr 2022
Deggendorf. Die Raiffeisenbank hat im vergangenen Geschäftsjahr 2022 seinen Wachstumskurs fortgesetzt, Innovationsstärke bewiesen und die Leistungsfähigkeit ausgebaut. Alle wichtigen Geschäftsbereiche, insbesondere die Aktiv- und Passivsparte, das Dienstleistungsgeschäft sowie das Warengeschäft, haben einen positiven Beitrag zum Unternehmenserfolg geleistet und sich mitglieder- und kundenorientiert weiterentwickelt. So stieg die Bilanzsumme in 2022 um 1,4 Prozent auf 1.052 Milliarden Euro. Das Kundengesamtvolumen erhöhte sich um 3,2 Prozent auf 2,19 Mio. Euro.
„Schön, dass Sie heute Abend zu uns gekommen sind“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Krampfl in seiner Begrüßung. „Das Jahr 2022 hat seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar gezeigt, wie schnell sich unser Leben in sehr kurzer Zeit massiv verändern kann. Dazu kommt die anhaltende Ausbreitung des Corona-Virus und dessen Folgen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“, erklärte er in seiner Funktion als Versammlungsleiter. Und weiter: „Welche Auswirkungen das für unsere Raiffeisenbank hat und welche Hilfestellungen wir für unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden leisten konnten, wird Gegenstand dieser Vertreterversammlung sein.“
Dass der Landkreis von einer erfolgreichen Bankentwicklung profitiert, bestätigten Landrat Bernd Sibler und Bürgermeisterin Renate Wasmeier in ihren Grußworten.
„In diesem anspruchsvollen Umfeld der Krise, einem aktiven Wettbewerb und hohen regulatorischen Anforderungen hat sich Ihre Raiffeisenbank Deggendorf-Plattling-Sonnenwald im Geschäftsjahr 2022 weiterhin positiv entwickelt“, betonte Bankvorstand Johann Freund. In seinem Rechenschaftsbericht zeigte er sich insgesamt zufrieden mit der bilanziellen Entwicklung. „Ich denke, es ist ein guter Erfolg, dass wir trotz der anspruchsvollen Bedingungen ein solides Ergebnis erzielen konnten.“ Für die Mitglieder, Kundinnen und Kunden habe man sich wieder einmal als verlässlicher Partner erwiesen und die gute Positionierung in der Region bestätigt.
Rege Kreditnachfrage, Einlagen auf hohem Niveau
Im Kreditgeschäft konnte die heimische Genossenschaftsbank an die gute Entwicklung der Vorjahre anknüpfen. Wichtigste Position sind die Forderungen an Kunden: „Mit einem Zuwachs von 10,0 Prozent auf 648 Millionen Euro lagen wir leicht über den Planwerten. Eine Kreditklemme spüren unsere Kunden bei uns nicht. Allen vertretbaren Kreditwünschen stehen wir aufgeschlossen gegenüber.“
Mit Blick auf die aktuelle Krisensituation lässt sich feststellen, dass die Einlagen sich nach wie vor auf einem hohen Niveau befinden, aktuell aber weniger stark zunehmen, als dies während der Hochphase der Pandemie noch der Fall war. „Insgesamt haben sich die Kundeneinlagen im Geschäftsjahr 2022 unter diesen Auswirkungen zufriedenstellend entwickelt. Diese konnten wir mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 852 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr abschließen. Hier handelt es sich im Wesentlichen um Geld, das unsere Kunden als Spareinlagen in verschiedenen Formen bei uns unterhalten.“
Durch die erfolgte Zinswende im Berichtsjahr ist es nun wieder möglich unseren Kunden verzinsliche Geldanlagen anzubieten.
Der Jahresüberschuss beläuft sich auf exakt 866.296,10 Euro. Aus diesem Betrag wird einerseits das Eigenkapital gestärkt. Ein weiterer Teil wird als Dividende in Höhe von 2,0 Prozent an die Mitglieder ausgezahlt. Diesen Beschluss fasste die Vertreterversammlung ebenso wie die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Turnusmäßig fanden Wahlen zum Aufsichtsrat statt. Die Aufsichtsratsmitglieder Wolfgang Egner und Johannes Schmid stellten sich erneut zur Wahl und wurden in ihren Ämtern bestätigt. Gerhard Krampfl stellte sich nicht mehr für eine weitere Amtsdauer zur Verfügung.
Raiffeisenbank Deggendorf-Plattling-Sonnenwald setzt auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung
Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen immer weiter voran – auch bei der Raiffeisenbank Deggendorf-Plattling-Sonnenwald. „Insgesamt hat sich der Trend der Vorjahre fortgesetzt. Die Zahl der Kundinnen und Kunden mit einer Präferenz für ausschließlich persönliches Banking via Filialmitarbeiter:in geht zurück. Das gilt erst recht für klassische Services wie Geld abheben oder Überweisungen tätigen. Parallel dazu war im Jahr 2022 eine stärkere Ausnutzung hybrider oder rein digitaler Zugangswege zu verzeichnen“, verdeutlichte Bankvorstand Freund. Beim Online-Banking bietet die neue VR Banking App viele neuartige Möglichkeiten. „Die neue VR Banking App ist multibankenfähig, sodass unsere Kundinnen und Kunden nicht nur beispielsweise den Kontostand bei uns als Hausbank, sondern auch einen Überblick über ihre sonstigen Konten bei anderen Instituten erhalten können. Sogar Überweisungen sind hier möglich“, so Freund.
Aufgrund dieser Entwicklungen hat die Bank weiter ihr Automatennetz angepasst. Das heißt, unrentable Automaten werden abgebaut, wie z.B. der GAA in Schaufling.
Zu dieser Thematik gab es einige Wortmeldungen aus dem Kreis der Vertreter. Es wurde die Bitte an den Vorstand gerichtet, die Entscheidung zu überdenken.
Die Raiffeisenbank hat bei der Schließung der Geschäftsstelle vor zwei Jahren bewusst den Geldautomaten in Schaufling belassen, nun aber festgestellt, dass die Kunden verstärkt bargeldlos zahlen und somit die Verfügungen am Automaten rückläufig sind. Herr Freund zeigte Verständnis für den Verlust des Geldautomaten und regte an, durch die Gemeinde einen Bustransfer für die Senioren einzurichten, damit diese zum Arzt, zum Einkaufen und zu einem Bankautomaten kommen könnten. Interessierte können sich gerne beim Bürgermeister Bauer melden. Die Raiffeisenbank würde die Aktion gerne mit Spenden unterstützen.
Mit Blick auf die Zukunft berichtete Freund noch über die bauliche Maßnahme in Deggendorf. Hier ist beabsichtigt die internen Abteilungen für effizientere Abläufe zusammenzufassen.
Weiter ging es noch um die Änderung der Satzung, sowie die Festlegung der Kredithöchstgrenze. Mit der Einladung zur Vertreterversammlung wurde den Vertretern eine Synopse der derzeit gültigen Regelungen mit den vorgeschlagenen Änderungen zur Verfügung gestellt. Vorstand Rupert Winter erläuterte detailliert die zu ändernden Passagen. Die Satzungsänderungen sowie der Vorschlag über die Festlegung der Höchstkreditgrenze wurden mehrheitlich beschlossen.
Abschließend wurde Gerhard Krampfl aus dem Aufsichtsrat verabschiedet, der aus privaten Gründen nicht mehr kandidierte. Krampfl gehörte seit 2004 dem Aufsichtsrat an und war seit 2007 stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und seit 2010 Vorsitzender des Aufsichtsrates. Johann Freund und Christian Aumeier würdigten, dass er sich mit besonderem Engagement für die Entwicklung der Genossenschaft einsetzte. Er begleitete mehrere Fusionen wie den Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Sonnenwald 2017. Aumeier übergab Krampfl die „Silberne Ehrennadel“ des Genossenschaftsverbandes Bayern.